Magisch und am Puls der Zeit

12. Apr 22 | Allgemein, Glas & Porzellan

Coburgs große Wettbewerbsausstellung moderner Glaskunst

Ein zerbrechliches Material, filigrane Muster, leuchtendes Farbspiel: bei der großen Werkschau zum Coburger Glaspreis 2022 erwartet die Besucher ein einzigartiges Panorama zeitgenössischer Kunst aus Glas. 400 internationale Künstlerinnen und Künstler sind der Ausschreibung zu Europas wichtigstem Wettbewerb für zeitgenössische Glaskunst gefolgt. 90 schafften es in die engere Auswahl. Ihre Werke sind vom 10. April bis 25. September in den Kunstsammlungen der Veste Coburg und im Europäischen Museum für Modernes Glas in Rödental zu sehen. Am Vortag der Ausstellungseröffnung werden die Preisträger bekanntgegeben. Anschließend ist das Publikum gefragt, ebenfalls seinen Favoriten zu küren. Schon jetzt verspricht die Schau, eines der großen Highlights in dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahr des Glases 2022 zu werden.

Susan Liebold, Universe between, 2021 (Foto: Kunstsammlungen der Veste Coburg)

Kunst oder Kunsthandwerk – diese Frage stellt sich bei moderner Glaskunst schon lange nicht mehr. Es sind vor allem die magischen Fähigkeiten und Überraschungseffekte des Werkstoffs Glas, die heute Künstler unterschiedlichster Ausbildung in ihren Bann ziehen.

Faszinierend sind in Coburg aber nicht allein die enorm vielfältigen Verarbeitungstechniken und die immer raffinierteren Kombinationen mit anderen Materialien und Medien. Viele der eingereichten Arbeiten beschäftigen sich mit hochaktuellen gesellschaftlichen Fragen – etwa zu Klimawandel, Nachhaltigkeit oder politischer Unterdrückung. Da ist zum Beispiel eine 500 kg schwere Kristallglasplatte, die mit ihrer schmelzartigen Oberflächenstruktur und dem Titel „Tuvalu“ auf den gleichnamigen, vom ansteigenden Meeresspiegel bedrohten Inselstaat im Pazifik anspielt. Oder der Staubsauger, dessen Bürste aus Scherben einer Toilettenschüssel gebildet ist und Fragen der Nachhaltigkeit ebenso wie der prekären Situation von Reinigungskräften anspricht. Oder der Basketball, der in einem gläsernen Netz stecken bleibt – Sinnbild für den gesellschaftlichen Stillstand durch Corona.

„Fast jedes Objekt erzählt eine Geschichte, die Kunst aus Glas ist am Puls der Zeit“, sagt Sven Hauschke, Direktor der Kunstsammlungen der
Veste Coburg und Initiator des 5. Glaspreises.

Regelmäßige wie auch einzeln buchbare Führungen bieten einen guten Zugang zur Thematik. Am Ausstellungsstandort Rödental kann man zugleich die prämierten Objekte der vergangenen Glaspreise bestaunen und in die Geschichte des modernen Glases seit den 1960er Jahren eintauchen.

Coburger Glaspreis – Die Ausstellung
April – 25. September 2022
www.coburger-glaspreis.de

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